Samstag, 26.04.2025

Zwischen Hoffnung und Enttäuschung: Mein Weg durch die Corona-Krise

Die vergangenen Jahre haben mich und mein kleines Unternehmen auf eine harte Probe gestellt. Ich möchte meine Gedanken und Erfahrungen teilen, um die Herausforderungen dieser Zeit zu schildern und selbst besser zu verarbeiten.

Plötzlich hieß es: Alle Geschäfte müssen schließen. Pandemie hoch zehn.
Bis zu diesem Moment hatte ich das ganze Aufsehen um Corona eher belächelt – nicht, weil ich ein Corona-Leugner bin, sondern weil ich stets an die Kraft des menschlichen Immunsystems glaube. Wer krank ist, gehört ins Bett – das war schon immer meine Überzeugung.

Vielleicht liegt diese Einstellung auch daran, dass ich seit über der Hälfte meines Lebens selbstständig bin. Für mich bedeutet das: kein Platz für Ausfälle. Gesund zu bleiben war für mich schon immer oberstes Gebot.

Und dann saß ich plötzlich in meinem Zwei-Mann-Betrieb und musste abschließen. Der Gedanke an ein paar freie Tage, wenn auch unfreiwillig, klang zuerst fast wie ein erzwungener Urlaub. Aber die Realität holte mich schnell ein: Das sollte sich über Wochen ziehen. Der Schock wuchs.

Wochen ohne Einkommen? Rücklagen konnte ich nie bilden. Wie auch? Mein Unternehmen steht wie viele kleine Betriebe ständig unter Druck. Der Staat nimmt uns so viel, dass es gerade reicht, um das tägliche Leben und die laufenden Rechnungen zu finanzieren. Sparen? Unmöglich.

Die plötzliche Untätigkeit zerrte an mir. Mein Körper, gewohnt an ständige Aktivität, konnte das nicht verkraften: von 100 auf Null. Existenzängste, Panik, Verzweiflung – alles stürzte auf mich ein. Schließlich war ich völlig ausgelaugt und legte mich hin. Doch statt Ruhe brachte der Schlaf eine neue Katastrophe: Ich wachte mit Rückenschmerzen auf, und ein seltsamer Ausschlag bedeckte meinen gesamten Rücken. Eine Gürtelrose – mein Körper zeigte mir, wie tief mein Stress ging.

Nach zwei Wochen Schließung kam schließlich die Aussicht auf Corona-Überbrückungshilfe. Es sollte unbürokratisch und einfach sein.

Die Realität sah anders aus. Ohne die Unterstützung meines Steuerberaters hätte ich die Formulare nicht verstanden. „Beamtendeutsch“ war schon immer eine Hürde für mich. Die Berechnungen und Angaben wurden sorgfältig vom Steuerberater erledigt, und tatsächlich: Die Bewilligung kam schnell, das Geld wurde zügig überwiesen.

Für einen Moment kehrte Erleichterung ein. Meine Gürtelrose begann zu heilen, mein Fieber fiel, und ich fand mich langsam mit der Situation ab.

Dann endlich die erlösende Nachricht: Wir dürfen wieder arbeiten! Laden auf, von Null auf 100. Die Freude war groß.

Natürlich mussten wir später unseren Umsatz melden, um sicherzustellen, dass die Hilfe gerechtfertigt war. Umsatz ist jedoch nicht gleich Gewinn – etwas, das viele offensichtlich nicht verstehen. Dennoch: Pflichtbewusst, wie wir sind, haben wir alle Unterlagen eingereicht.

Und dann der Schock: Die Corona-Hilfe musste versteuert werden. Warum? Dieses Geld kam von uns Steuerzahlern – und wir hatten darauf bereits mehrfach Steuern gezahlt!

Doch damit nicht genug. Der nächste Schlag kam in Form eines Briefes von der IB Bank Sachsen-Anhalt: Die Rückzahlung der Soforthilfe wurde verlangt. Hätte ich nicht von anderen Betroffenen gehört, hätte ich gedacht, der Brief sei ein schlechter Scherz.

Ich ließ erneut alle Unterlagen durch meinen Steuerberater prüfen und Einspruch einlegen. Doch der wurde abgelehnt. Und während sie angeblich noch prüfen wollten, sollte ich trotzdem zahlen. Aus den ursprünglichen 7.500 Euro wurden durch Zinsen schnell 9.800 Euro. Die Höhe der Zinsen? Unklar.

Ich versuchte, Klarheit durch ein Telefonat mit der Bank zu schaffen. Doch mein Sachbearbeiter war nicht mehr zuständig, und die neue Ansprechpartnerin hatte keine Ahnung von meinem Fall. Klar war nur: Die Rückzahlung stand fest. Und die geforderte Ratenzahlung war utopisch – mindestens 375 Euro monatlich. Weniger wäre nur möglich, wenn ich alle Vermögenswerte offenlegte.

Vermögenswerte? Welche Vermögenswerte? Mein Lebenspartner und ich arbeiten Tag und Nacht, um unser kleines Leben zu finanzieren. Der Staat hat uns nie unterstützt, doch unsere Steuern zahlen wir pünktlich.

Ich saß am Schreibtisch, immer wieder über die Zahlungsaufforderung nachdenkend. Die Summen, die verlangt wurden, überstiegen meine Möglichkeiten. Seit wann war aus einer Corona-Soforthilfe ein Kredit geworden? Davon war nie die Rede gewesen.

Ich begann zu recherchieren und sprach mit Bekannten. Überall dasselbe: Viele Betroffene suchten Hilfe bei Anwälten, andere, die sich das nicht leisten konnten, zahlten unter Tränen. Alles deutete darauf hin, dass die Hilfen ursprünglich nicht als Kredite gedacht waren – bis die Regeln stillschweigend geändert wurden.

Für mich blieb nur ein erneuter Einspruch. Einen Anwalt konnte ich mir nicht leisten, das Geld brauchte ich für die Miete. Der gesamte Prozess fühlte sich wie Betrug an. Unser Schicksal wurde auf ein Aktenzeichen reduziert – Hauptsache, wir zahlten.

Ich bin müde. Wie viele von uns. Aber aufgeben ist keine Option.

Ich verachte die Entscheidungen der Politiker und die Unmenschlichkeit, mit der kleine Existenzen behandelt werden.

Zu meiner Person:
Mein Name ist Peggy Thom, ich bin 51 Jahre alt.
Ich habe eine kleine Familie (Lebenspartner und Sohn).
Wir verkaufen Wasserbetten und Whirlpools – Service, Aufbau, Beratung, Betreuung, alles rund um die Uhr.
Seit 30 Jahren sind wir selbstständig.

Meine Erlebnisse zeigen eindrücklich, wie politische Entscheidungen Leid verursachen können. Wenn ihr euch für diese Thematik interessiert, empfehle ich euch das Buch „Die RKI-Protokolle“ von Markus Schlöffel, das vergleichbare Herausforderungen und Schicksale thematisiert: Die RKI-Protokolle – Markus Schlöffel.

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